Die meisten Welpen gehen jetzt durch eine Angstphase. Sie begegnen Neuem eher skeptisch oder ängstlich. Alles was ihnen in dieser Zeit starke Angst bereitet kann einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Daher sollte jeder Welpenhalter jetzt besonders eine Überstimulation des Welpen vermeiden. Eine vorsichtige Sozialisation hilft Angstreaktionen im späteren Leben vorzubeugen.
Welpen ziehen jetzt in ihr neues Zuhause um. Sie werden sich besser anpassen und „einfacher“ zu erziehen sein. Ab der 8. Woche dürfen Welpen in Deutschland dauerhaft von der Mutterhündin getrennt werden. Denn mit der 8. Woche beginnt das soziale Spiel erst richtig. Welpen übernehmen diese Lernerfahrungen sehr leicht mit in ein neues Zuhause.
Ein Hund muss auch nach der 12. Woche noch viel lernen. Bevor ein Hund physisch und psychisch erwachsen ist muss er noch viele weitere Entwicklungsphase durchlaufen.
13 bis 25 Wochen
Warst du in der Sozialisierungsphase mit der Erziehung nicht konsequent, spürst du ab der 13. Woche die Folgen. Bis zum sechsten Lebensmonat versucht der Welpe, seinen Platz innerhalb der familiären Struktur zu finden und einzunehmen. Erwarte dabei nicht, dass er sich von selbst ganz am Ende anstellt! Verschiedentlich wird diese Phase als Rangordnungsphase oder Rudelordnungsphase bezeichnet. (Allerdings wird das Konzept von Rangordnung, Rudelführer und Co. zunehmend angezweifelt.)
In dieser Phase solltest du zeigen, dass du deinem Hund Sicherheit und Orientierung geben kannst. Damit ist nicht gemeint, dass du ein Alpha-Tier für deinen Hund bist und ihm in jeder Situation exakt vorschreibst, was er tun soll. Vielmehr zielt dies auf natürliche Autorität ab. Dein Hund soll erkannt haben, dass er sich absolut auf dich verlassen kann, dass du Entscheidungen triffst, mit denen er am besten fährt. Das gibt euch beiden Sicherheit: Dein Hund hat Halt und Führung, und du kannst dich auf deinen Hund verlassen.
Natürlich musst du ihm dazu auch Grenzen setzen und konsequent sein, allein schon für seine eigene Sicherheit innerhalb der menschlichen Gesellschaft. Schreien, übertriebene Strenge oder gar körperliche Strafen sind hier jedoch der falsche Weg.
Dein Hund wird nun ausprobieren, die gesetzten Grenzen zu übertreten: Wie weit komme ich? Geht nicht vielleicht doch ein wenig mehr? Mache deutlich, dass die Grenzen sich nicht verändert haben. Soll dein Hund nicht aufs Sofa, so kommt er auch jetzt nicht drauf – keine Ausnahmen! Findet dein Welpe heraus, dass sich eine Grenze verschieben lässt, wird er es erneut versuchen.
Dies gilt sowohl dir gegenüber als auch gegenüber anderen Hunden. In diesem Zeitraum solltest du daher auch auf das Zusammensein mit anderen Tieren achten. Um dies weiter zu unterstützen, kann dein Hund etwa um die 16. Lebenswoche von der Welpengruppe in die Junghundegruppe wechseln.